Einmal im Jahr findet die Sitzung des Feilbingerter Gemeinderats unter freiem Himmel statt. Der Gemeindewald auf dem Lemberg hat einen großen Stellenwert innerhalb der Ortsgemeinde. Deswegen lädt Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri ihren Gemeinderat, den Jagdpächter und interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Waldbegehung mit dem Revierförster Klaus Günter vom Forstamt Bad Sobernheim ein. Bei dem 3 km langen Rundgang durch den Gemeindewald wurde über die aktuelle Lage und die Veränderung des Waldes durch Umwelteinflüsse wie z.B. Trockenheit und Käferbefall gesprochen. Revierleiter Klaus Günter und Ratsfrau Eva Dalheimer, die aktuell ein Praktikum beim Forstamt absolviert, informierten an verschiedenen Waldbildern über den Umgang mit abgestorbenen und notgeernteten Bäumen. Ohne die Zuwendungen aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF) wären nachhaltige Maßnahmen zum klimaangepassten Waldmanagement nicht möglich. Mischbaumarten wie Elsbeere, Speierling und Edelkastanie werden gezielt gepflanzt und gefördert. Sie kommen mit Hitze und Trockenheit besser zurecht als beispielsweise die Nadelbäume. Gepflanzt wird dort, wo ein Baumartenwechsel zum Beispiel hin zu mehr Laubbaumarten, ohne Unterstützung von Natur aus viele Jahrzehnte benötigen würde. Bereits seit 2022 nimmt die Ortsgemeinde an der Umsetzung des BAT-Konzepts zum Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz der Landesforsten RLP teil. Ziel des Konzepts ist ein strukturreicher, stabiler Mischwald. Ein besonderer Punkt war die Besichtigung der Naturverjüngungsfläche, in der ein Verbissgutachten erstellt wurde. Hierdurch wird eine Bewertung des Rehwildbestandes im Bereich dieser Fläche möglich. Dabei zeigte sich, dass es nur geringe Verbissschäden gibt, wodurch die Verjüngung in diesem Fall nicht durch Wildverbiss gefährdet ist. Im Bereich der Kreisstraße und des ausgeschilderten Wanderwegs müssen immer wieder Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Der Gemeindewald ist seit Jahren PEFC zertifiziert.
Beitrags-Bild: Levi Krzisch
Foto 2 und 3: Andrea Silvestri