Unser Wald

Der Gemeindewald von Feilbingert

Organisatorisch ist der Feilbingerter Wald dem Forstamt Bad Sobernheim zugehörig.

Die forstfachliche Betreuung wird durch das Forstrevier Nahe-Glan (ab 1.1.19) und dessen Revierleiter Karl-Heinz Lietze (bis 30.4.19) und danach von Revierleiter Klaus Günter sichergestellt.

Die Flächengröße des Gemeindewaldes von Feilbingert beträgt ca. 200 ha. Damit gehört er zu den mittleren kommunalen Betriebsgrößen im Bereich der VG-Bad Kreuznach.

Der Gemeindewald Feilbingert ist durch einen sehr hohen Anteil an Eichen (43%) und einen gestiegenen Anteil von Buchen (22%) sowie sonstigen Laubhölzern des Trockenwaldes (28%) geprägt. Die Fichten sind abgängig.

Die einzelnen Waldbestände bestehen überwiegend aus wechselnden Mischungsanteilen verschiedener Baumarten. Douglasien (5%) stehen i.d.R. im Reinbestand.

Der Wald ist auf einem Drittel der Fläche schichtig aufgebaut, das heißt, die Bäume stehen in mehreren Schichten übereinander.

Vor allem in den älteren Laubholzbeständen ist Unterstand und auch Jungwuchs aus Buche und Hainbuche vorhanden.

Baumartenverteilung 2019

Die Verteilung der Altersklassen im Gemeindewald Feilbingert ist durch einen sehr hohen Anteil an Bäumen im Alter 60-80 Jahre geprägt; sehr junge (Etablierungsphase) und sehr alte Bäume (Zerfallsphase) sind in einzelnen Exemplaren vorhanden.

Leider musste die „Ringeiche“ die unter Naturschutz stand im Jahr 2015 gefällt werden. Die Eiche war im Wurzelbereich mit Brand-Krusten-Pilz befallen.

Funktionen und Wirkungen des Waldes

Der Gemeindewald Feilbingert erfüllt eine Vielzahl an gesellschaftlichen Aufgaben und erzeugt verschiedene Produkte.

Im Gemeindewald wurden folgende Schutz- und Erholungsfunktionen bzw. – wirkungen festgestellt (inklusive Mehrfachbelegung summieren sich die Leistungen auf 1244 ha):
Insbesondere die Natur-, Vogel- und Klimaschutzfunktionen sind hier zu nennen.

Landespflegefunktion Fläche Flächenprozent
Wasserschutzgebiet 15,7 8
Bodenschutzwald 63,9 32
Klimaschutzwald 188,4 95
Lärmschutzschutzwald 37,9 19
Verkehrsstraßenschutzwald 29,3 15
Immissions- u. Sicht-Schutzwald 0,7 0
Vogelschutzgebiet 169,3 86
FFH-Gebiet 169,3 86
Biotope nach § 30 BNatSchG 39,4 20
Lebensraumtypen 46,9 24
Sonstige schutzwürdige Biotope 2,8 1
Naturschutzgebiet 169,5 86
Naturpark 175,0 89
Erholungswald 112,7 57

Diese Waldwirkungen kann der Gemeindewald Feilbingert zurzeit gut erfüllen.

Das gesamte Lemberggebiet liegt im Naturschutzgebiet, im Vogelschutzgebiet, im FFH-Gebiet, Naturpark und ist Klimaschutzwald. Bedeutsam sind außerdem der Bodenschutzwald sowie die Biotope, die von der Landesanstalt für Umwelt und Gewerbeaufsicht (LfuG) kartiert wurden und die europäisch geschützten Lebensraumtypen.

Eine große Bedeutung im Gemeindewald Feilbingert hat die Erholungs-Funktion für die lokale und überörtliche Bevölkerung. Wichtigste Erholungseinrichtungen sind gut gangbare Wege und gelegentliche Ausblicke, die instand gehalten werden müssen.

Die Vital-Tour „Geheimnisvoller Lemberg“ wurde 2019 eingeweiht.
Diese Tour bietet wunderschöne Ausblicke ins Nordpfälzer Bergland und das Nahetal. Auch längere Waldstrecken bieten jedem etwas.
Als Einkehrmöglichkeit im Wald bietet sich der Schmittenstollen an. Hier kann auch die Bergbautradition am Lemberg erlebt werden https://www.vg-ruedesheim.de/tourismus/schmittenstollen/

Bewirtschaftung des Waldes

Die Bewirtschaftung erfolgt in bewährter Art, das ist naturnaher Waldbau mit Schwerpunkt auf standortangepassten Laubholzbeständen und Umweltvorsorgemaßnahmen.

Der Wald am Lemberg ist insbesondere geprägt durch die Kombination aus einer geringmächtigen Oberbodenschicht, wenigen Nährstoffen im Ausgangsgestein, dem sehr warmen Weinbauklima und nur etwa 600mm/m² Jahresniederschlag. Dadurch werden die Standorte für den Wald typischerweise durch lichte Waldbestände mit niedrigen und langsam wachsenden Eichen und dem Felsenahorn geprägt. Dies wird bei Betrachtung der jährlichen Holznutzung deutlich.

Die geplanten Holznutzungen liegen (inklusive des nicht verwertbaren Restholzes) bei 1,7 Efm je Jahr und ha. Demgegenüber liegt der Zuwachs bei 3,8, Efm je Jahr und ha. Somit liegt der laufende Zuwachs deutlich über der geplanten Nutzung, so dass die Nachhaltigkeit der Holznutzungen gesichert bleibt.

Als jährliche Holznutzungen werden eingeschlagen:

Eiche Buche sonst.Lb Fichte Douglas Lä/Kiefer Gesamt fm/ha/a
94 92 35 6 59 14 300 1,7

Neben der Belieferung der Holzverarbeitenden Industrie ist die Brennholzversorgung der örtl. Bevölkerung eine der wichtigsten Funktionen des Waldes. Im Niederwald werden durch den Förster Brennholz-Lose ausgezeichnet und die gefällten Bäume durch die örtl. Brennholz-Selbstwerber aufgearbeitet. Die Brennholz-Selbstwerber dürfen nur liegendes Holz aufarbeiten, wenn sie an einem Motorsägenlehrgang teilgenommen haben (https://www.wald-rlp.de/de/forstamt-bad-sobernheim/angebote/motorsaegenkurs-ms-basis/)

Bestellungen für Brennholz nehmen die örtl. zuständigen Forstrevierleiter https://www.wald-rlp.de/de/forstamt-bad-sobernheim/wir/im-revier/ oder das Forstamt Bad Sobernheim https://www.wald-rlp.de/de/forstamt-bad-sobernheim/angebote/brennholz/ ab Mitte September jeden Jahres entgegen. Im Mitteilungsblatt der VG- Bad Kreuznach ist ein Formular jährlich ab Mitte September zu finden.

Seit Jahren unterhält das Forstrevier eine Zusammenarbeit mit der – Deula -, dies ist eine agrartechnische Lehreinrichtungen mit Sitz u.a. in Bad Kreuznach. Die Deula bietet u.a. Motorsägenkurse (eintägig) für Brennholz- Selbstwerber an. Im Rahmen dieser Lehrgänge werden immer wieder Waldbestände gesucht, die für diese Ausbildung geeignet sind.

Im Rahmen der Lehrgänge werden die Bäume in den Brennholz-Losen durch die Auszubildenden unter fachlicher Aufsicht gefällt. Die Aufarbeitung erfolgt anschließend durch den Selbstwerber. Durch den Einsatz der Deula kann die Gemeinde Feilbingert ihr Minus im Forsthaushalt reduzieren.

Bilder, Grafiken und Texte wurden durch den Forstrevier Nahe- Glan bereitgestellt



Verabschiedung unseres Revierförsters Karl-Heinz Lietze

Am "Tag des Baumes" haben wir unseren Revierförster Herrn Karl-Heinz Lietze vom Forstamt Bad Sobernheim verabschiedet.

25 Jahre lang war er u.a. für unseren Lembergwald verantwortlich. Gleichzeitig gab es die Möglichkeit mit unserem neuen Förster Herrn Günther ins Gespräch kommen. Als Dank und Anerkennung hat die Ortsgemeinde zusammen mit dem Forstamt Bad Sobernheim und vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine Bergulme am Platz der ehemaligen Ringeiche gepflanzt. Nun wird an dieser Stelle ein neuer stattlicher Baum wachsen, an dem sich viele nachfolgende Generationen erfreuen werden. Die nachhaltige Pflege und Bewirtschaftung des Waldes ist wichtig und zukunftsweisend.

Andrea Silvestri, Ortsbürgermeisterin