Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2024 ist fast vergangen und es stellte die Menschen erneut vor Krisen und Probleme. Noch immer ist Krieg in der Ukraine, der Konflikt in Israel und dem Gazastreifen hält an, niemand kann sagen wie es in Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes weitergeht. Weltweit kam es zu Extremwetterlagen, Überschwemmungen, Stürmen, Temperaturrekorden und Vulkanausbrüchen. Starke Hochwasser trafen im Frühjahr große Teile von Süddeutschland, der Schweiz und Österreich und Ende Oktober ereignete sich die schreckliche Flutkatastrophe in Spanien. Donald Trump wurde erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt und der gemeinsame europäische Traum scheint zu schwinden, angesichts der immer stärker zunehmenden Einflüsse extremistischer Parteien in den nationalen Parlamenten vieler EU-Staaten. Unser Alltag ist weiterhin geprägt von Inflation und Wirtschaftsabschwung, Fachkräftemangel und Flüchtlingsfragen. Nach dem Scheitern der „Ampel-Koalition“ in Berlin hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage gestellt und somit den Weg für vorgezogene Neuwahlen des deutschen Bundestags am 23. Februar 2025 frei gemacht. 2024 war ein Jahr, das uns oft in Unruhe und Sorge versetzt hat. Wir müssen uns aber eingestehen, dass es kaum Menschen auf der Welt gibt, denen es besser geht als uns – mit allen kleinen und großen Herausforderungen denen auch wir uns täglich stellen müssen. Wir dürfen dankbar sein in einer Region wie unserer zu leben. In einer ländlich idyllischen Gegend, die geprägt ist von viel Natur, Wohlstand und einem friedlichen Miteinander. Dies ist alles nicht selbstverständlich, sondern auch die Leistung und das Zutun vieler Menschen. Daher möchte ich, wie in den vergangenen Jahren, einen kleinen Rückblick unseres Gemeindelebens halten und mich bedanken.
Herzlichen Dank sage ich meinen „alten und neuen“ Beigeordneten sowie Rats- und Ausschussmitgliedern des Gemeinderates. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ortsgemeinde sowie der Verbandsgemeindeverwaltung, der Kreisverwaltung und dem Forstamt Bad Sobernheim für die gute Zusammenarbeit. Danke auch an die Vertreter der lokalen Presse die bei einigen Terminen vor Ort waren um unabhängig von unseren Projekten und Sitzungen zu berichten. Am 9. Juni fanden Kommunalwahlen sowie die Europawahl statt. Danke, dass Sie mit Ihrer Stimmabgabe einen wichtigen Beitrag zur Demokratie für die kommunalen Gremien (Gemeinderat, Verbandsgemeinderat und Kreistag) und für Europa geleistet haben. Bedanken möchte ich mich persönlich ganz besonders dafür, dass mir die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in Feilbingert erneut das Vertrauen geschenkt hat und ich somit für weitere fünf Jahre Ihre Ortsbürgermeisterin sein darf. Unser Gemeinderat ist im Durchschnitt jünger und auch weiblicher geworden. Im November folgte die Landratswahl, bei der Landrätin Bettina Dickes für weitere acht Jahre im Amt bestätigt wurde.
In 2024 fanden acht Gemeinderatssitzungen, eine Einwohnerversammlung, eine Waldbegehung sowie einige Ausschusssitzungen und viele weitere offizielle Treffen und Termine der Ortsgemeinde statt. Im Frühjahr habe ich gemeinsam mit dem VG Bürgermeister einen Vertrag mit der GlasfaserPlus GmbH zum Glasfaserausbau in Feilbingert unterzeichnet, dessen Umsetzung in 2026 erfolgen soll. Ebenso hat der Gemeinderat sich für die Verpachtung von Gemeindegrundstücken entschieden, um als Ortsgemeinde vom Repowering der bestehenden Windkraftanlagen zu profitieren. Da dies ein wichtiges Thema für alle Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde ist, fand eine zweite Einwohnerversammlung in 2024 statt. Beide konkurrierenden Unternehmen haben sich kürzlich geeinigt und werden das Projekt nun gemeinsam durchführen. Leider kann ich zum Thema Neubaugebiet und Gewerbegebiet auch nach weiteren zwölf Monaten nichts Neues berichten, denn die personellen Kapazitäten der VG Verwaltung haben sich zunehmend verschlechtert. Zwar werden Häuser im Bestand in unserer Gemeinde relativ schnell weiterverkauft, aber dennoch besteht die Nachfrage nach Bauplätzen. Die Statistik zeigt: in 2024 haben wir nur drei Geburten, aber 27 Sterbefälle in unserer Gemeinde zu verzeichnen. Wenn wir das Schrumpfen unserer Bevölkerung aufhalten wollen, muss endlich – nach sechs Jahren – das Neubaugebiet zur Umsetzung kommen. Damit einher geht die Neukonzeption der Kita. Das Gebäude der prot. Kirchengemeinde und der Ortsgemeinde ist in die Jahre gekommen und entspricht weder energetisch, noch von der Raumaufteilung her, den vorgegebenen Standards. Weiterhin wartet die Ortsgemeinde auf die Jahresabschlüsse, die seit Fusion 2017 mit der VG Bad Kreuznach ausstehen. Dafür ist die Fortschreibung des Dorfentwicklungskonzepts mit dem Planungsbüro Wolf aber fast abgeschlossen und der Brunnenplatz in Feil soll mit Fördermitteln aus der Dorferneuerung und der Planung von Frau Engelhardt in 2025 endlich neu gestaltet werden. Den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Feilbingert auf Kreisebene gewonnen und nimmt somit im Frühjahr 2025 am Gebietsentscheid teil. Ich danke allen, die sich an dem Prozess und der Umsetzung der Dorferneuerung im öffentlichen und im privaten Bereich beteiligen. Ein Dank gilt ebenfalls allen Unternehmen, Gewerbebetrieben, Winzern und Gastronomen, die das Geschäftsleben in unserer Gemeinde aufrechterhalten und einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftsförderung und zum Tourismus leisten. Bei der Begehung unseres Gemeindewalds mit unserem Revierförster und dem „Förster for Future“ wurden die Folgen des Klimawandels vor unserer Haustür sichtbar. Damit sich auch künftige Generationen an unserem Wald erfreuen können ist weiterhin eine nachhaltige Waldbewirtschaftung notwendig. Erfreulich war der Besuch einer Delegation der Landesforsten Baden-Württemberg, die sichtlich beeindruckt von der Artenvielfalt und dem forstwirtschaftlichen Konzept auf unserem Lemberg war. Zu Besuch war für zwei Tage auch das Artillerielehrbataillon 345 der Bundeswehr Idar-Oberstein, das im Rahmen der Nato-Großübung QUADRIGA 2024 am Sportheim stationierte und in der gesamten Region Manöverübungen durchführte.
Was gab es für unsere Kinder und Jugendliche? Natürlich gab es wieder den beliebten jährlichen Sommerferienpass und viele weitere Angebote. Das Kunstmobil der Kreuznacher Kunstwerkstatt kam an zwei Nachmittagen zu uns und der „Alte-Welt-Spielewagen“ machte im September drei Tage lang Station auf unserem Spielplatz. Die von der Ortsgemeinde organisierten Skaterkurse im Sommer sowie die Segelfreizeit im Herbst waren ausgebucht. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein sorgte dafür, dass man sich wieder auf die Suche nach besonderen „Lemis“ machen konnte. Der wöchentliche Zirkustreff bei Calendula war eine tolle Bereicherung für die Kinder und im kath. Pfarrheim gab es wieder Kinonachmittage. Tolle neue Angebote für Groß und Klein gibt es seit der Wiedereröffnung der katholischen Bücherei „Buchhaltestelle“. Viele unserer örtlichen Vereine machen eine sehr gute Jugendarbeit und freuen sich über neue Mitglieder. Besonders hervorheben möchte ich dabei den SV Feilbingert, der zahlreiche Kinder und Jugendliche bei den Bambinis und der F-Jugend betreut.
Was wäre Feilbingert nur ohne die vielen Vereine, Verbände und Organisationen? In diesem Jahr haben sie alle wieder unser Gemeindeleben mit unterschiedlichsten Aktionen und Veranstaltungen bereichert. Gleich zu Beginn des Jahres baute unsere Feuerwehr spontan eine Schneebar am Feuerwehrhaus und lud zum Umtrunk ein. Der Bauern- und Winzerverein organisierte, im Zusammenhang mit den Bauernprotesten in ganz Deutschland, ein Mahnfeuer mit dem der Berufsstand auf die massiven wirtschaftlichen Probleme hinwies. Das erfolgreiche Konzept des Pop-up Cafes fand erneut großen Zuspruch und für 2025 sind alle Termine an örtliche Vereine vergeben. Zu Ehren unserer Weinmajestäten Vanessa, Lisa-Marie und Elena fand eine große Weinprobe in der Lemberghalle statt und im Juni ging die Amtszeit der drei jungen Frauen zu Ende. Vielen Dank für die Bereitschaft unsere Verbandsgemeinde und natürlich auch die Heimatgemeinde bei verschiedenen Veranstaltungen repräsentieren. Sie gehen als die ersten VG-Weinmajestäten aus Feilbingert in die Dorfgeschichte ein. Weitere Highlights im Veranstaltungskalender waren der Feilbingerter Jahrmarkt am Kerwewochenende mit dem Empfang von Paulina Pirro und unser traditioneller Weihnachtsmarkt.
Der Termin- und Veranstaltungskalender für 2025 lädt zu zahlreichen Festen und Aktivitäten ein.
Danken möchte ich an dieser Stelle unseren beiden Gemeindepfarrern Bernd Schneider und Andreas Petzholz mit dem Seelsorgeteam und dem Team der Kita Oberlin sowie dem Lehrerkollegium und den Betreuungskräften der Feilbingerter Grundschule für das gute Miteinander. Wenn ein Jahr zu Ende geht bin ich froh, wenn eine Gruppe nicht oft zum Einsatz kam: unsere Feuerwehrleute, Ersthelfer, Notfallseelsorger sowie die Polizei, die stets zu Stelle sind und deren Einsatzbereitschaft unbezahlbar ist! Hier möchte ich besonders das Engagement unserer ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen hervorheben, die in den vergangenen Monaten einige Einsätze und Übungen absolviert haben. Wer unsere örtliche Feuerwehr aktiv unterstützen möchte ist jederzeit herzlich willkommen.
An Weihnachten feiern wir die Geburt Jesus Christus und verbringen die Feiertage mit Andacht und Gottesdienst, mit Familie, Freunden und Menschen die uns am Herzen liegen. Es gab in den vergangenen Monaten laute und bunte Abende, aber auch Beisammensein im Gebet und in der Stille. Ich danke allen Menschen, die sich in unserer Gemeinde engagieren, und besonders auch jenen, die ganz unbemerkt von der Öffentlichkeit ihren Beitrag leisten. Ohne diese vielen Bausteine wäre Feilbingert nicht das was es ist: eine liebenswerte Gemeinde – unsere Heimat. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien gesegnete Weihachten und einen guten Start ins neue Jahr 2025.
Ihre Ortsbürgermeisterin
Andrea Silvestri